Theologie vom Evangelium her

Der Freckenhorster Kreis hält eine intensive Beschäftigung und ständige Auseinandersetzung mit der theologischen Entwicklung, den Gegenwartsfragen der Kirche und mit den Problemen unserer Gesellschaft für unbedingt erforderlich. Deshalb stehen wir im ständigen Gespräch mit Theologinnen und Theologen, ebenso wie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anderer Disziplinen.
Die Theologie darf sich nicht verselbständigen, sondern muss „geerdet“ sein, sowohl im Wort und Leben Jesu als auch in den Nöten, Freuden und Hoffnungen der Menschen an der Basis. Auf sie gilt es zu hören, und zwar in ökumenischer Weite im Austausch mit unseren Glaubensgeschwistern.

 

Juli 2025 | Ständiger Arbeitskreis des FK

Kein Preis für menschenfeindliches Verhalten!

Der Freckenhorster Kreis im Bistum Münster übt scharfe Kritik daran, dass das Bistum kirchliche Räumlichkeiten wie Franz Hitze Haus, Überwasserkirche und Priesterseminar für die Preisverleihung zur Verfügung stellt. Die Auszeichnung von Bischof Robert Barron ist ein Skandal. Sie ist eine Ohrfeige für Josef Pieper und ein Hemmnis für die notwendige Entwicklung der Kirche. Robert Barron ist bekannt als Leitfigur der reaktionären rechten Christengruppen, die sich für die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten eingesetzt haben. So war er eingeladen zu dessen „Inthronisation“ und lobte dieses „Hochamt der Demokratie“ trotz der menschenverachtenden und hasserfüllten Rede von Donald Trump.

Der Freckenhorster Kreis ist überzeugt, dass die Verleihung des Josef Pieper Preises an Bischof Barron einen großen Schatten auf das Bistum Münster wirft. Die Bistumsverantwortlichen scheinen abzutauchen. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Option für eine jesuanisch geprägte menschenfreundliche Kirche massiv Schaden nimmt. Die öffentliche Wirkung ist verheerend.

In der Begründung des Preises wird auf die intensive Medienarbeit von Bischof Barron verwiesen, mit der er der Verbreitung des Glaubens diene. Der Freckenhorster Kreis hält das „Internet-Apostolat“ von Robert Barron für falsch und gefährlich. Barron verkündet nicht die Menschenfreundlichkeit Gottes. Vielmehr reduziert er den Glauben fundamentalistisch als ein starres System von Sätzen in Fragen der Moraltheologie, besonders der traditionellen Sexuallehre. Dazu benutzt er seine Portale und Kommunikationskanäle.

Er begrüßt die Maßnahmen der US-Regierung gegen queere Menschen, insbesondere gegen trans* Personen und ist für die Kürzung aller Maßnahmen, die sich für die Diversität in Gesellschaft und Kirche und die Integration dieser Menschen einsetzen. Barron steht auch hinter den Maßnahmen gegen die „illegalen“ Menschen, gegen die vor Hunger und Gewalt in ihrer Heimat Geflüchteten; er missachtet deren Not und deren Menschenwürde. Er fügt sich willig ein in die Systeme und Interessen der aktuellen US-Machtpolitik und setzt sich nach unseren Informationen nicht für die davon bedrohten Menschen ein.
Robert Barron steht gegen Demokratie, schon gar in der Kirche. Der Passauer Bischof Stefan Oster, der den Synodalen Weg in Deutschland boykottiert, wird die Laudatio auf den Preisträger halten. Die Redner:innen beim Symposium stammen aus demselben kirchlichen Spektrum. Zeit für ein kritisches Gespräch ist nicht vorgesehen.

Der Freckenhorster Kreis steht für eine Kirche, die ihren Dienst an allen Menschen glaubwürdig zu vollziehen sucht und die mithelfen will, ein Mehr an Menschenwürde, Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit zu verwirklichen. Als kirchliche Reformgruppe steht er bedrängten Menschen solidarisch zur Seite, damit sie nicht alleine stehen. Nur eine synodale Kirche hat Zukunft. Dazu gehört die Mitbestimmung aller Gläubigen in Kirche und Gesellschaft. Voraussetzung dafür ist eine erneuerte Kirchenstruktur und eine Moraltheologie im Namen der Vernunft, die im Gespräch mit den Humanwissenschaften, der Exegese und den Geschichtswissenschaften entwickelt werden muss. […]

„Kein Preis für menschenfeindliches Verhalten!“ hier zum Weiterlesen [PDF-Dokument] | Ständiger Arbeitskreis des FK

• • • • •

11. April 2019 | Prof. Hubert Wolf

Kirche in der Krise – Reform – wo und wie?

Vortrag aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Gründung des Freckenhorster Kreises

Prof. Wolf spricht über die aktuelle Krise des katholisch-klerikalen Systems: Re-Form ist eine Form, die es schon einmal gab. Die Tradition der Kirche ist ein wahrer Schatz für Reformen; er muss nur gehoben werden. Jesus Christus hat die Kirche nicht so gestiftet, wie sie heute ist, sondern die Kirche hat sich entwickelt und entwickelt sich immer noch. Es hat in der Geschichte der Kirche nie einen Einheitskatholizismus gegeben.

Päpste waren nicht immer unfehlbar und trafen auch nicht immer einsame Entscheidungen. Die Geschichte der Kirche kennt das Ökumenische Konzil, das über dem Papst stand. Auch gab es Frauen, die rechtlich wie Bischöfe fungiert haben.

Der Kirchenhistoriker fordert: Wir sollten Probleme dort in der Kirche lösen, wo sie entstehen. Dann wäre die Römische Kurie nicht mehr für alles und jeden zuständig. Es braucht eine unabhängige Verwaltungsgerichtsbarkeit. Kirchliche Amtsträger sollten auf allen Ebenen unter Beteiligung der Gläubigen gewählt werden. Die Finanzhoheit muss hin zu den Gemeinden gehen. Das wäre Subsidiarität ganz konkret. Glaubensverkündigung und Glaubensbezeugung, so sagt Wolf, hängen mit Glaubwürdigkeit fundamental zusammen.

„Kirche in der Krise – Reform – wo und wie?“ hier zum Weiterlesen [PDF-Dokument] | Hubert Wolf

• • • • •

Prof. Hermann Häring

Das Darknet der römisch-katholischen Reaktion

Was wir über den Zustand unserer Kirche erfahren konnten
Hermann Häring, emeritierter Professor für Systematische Theologie analysiert die Situation der römisch-katholischen Kirche und spricht sich für eine Neuorientierung kirchlicher Reformbewegungen aus. […]

„Das Darknet der römisch-katholischen Reaktion“ hier zum Weiterlesen [PDF-Dokument] | Hermann Häring

• • • • •

09. Mai 2018 | Hermann Häring

Der Stellvertreterkrieg von Kardinal Woelki

Prof. Hermann Häring über den Streit der deutschen Bischöfe über den Kommunionempfang für protestantische Ehepartner. […]

„Der Stellvertreterkrieg von Kardinal Woelki“ hier zum Weiterlesen [PDF-Dokument] | Hermann Häring, veröffentlicht am 9. Mai 2018

• • • • •